Was bedeutet Value Added Services?
Value Added Services (kurz: VAS) lässt sich mit dem Begriff „Mehrwertdienstleistungen“ oder „Mehrwertdienste“ ins Deutsche übersetzen. Im Bereich Logistik bezieht sich der Begriff auf Dienstleistungen, die zwar nicht zum Kerngeschäft des Logistik-Dienstleisters gehören, aber einen wichtigen Stellenwert in Hinblick auf die Kundenzufriedenheit bzw. die Kundenbindung einnehmen. Zu den Value Added Services gehören z.B. Repacking, Branding oder Call Center Service.
Früher waren VAS oft nur Zusatzleistungen des Fulfillments. Heute gehören die Mehrwertdienstleistungen jedoch zu den zentralen Aufgaben eines Logistikdienstleisters, z.B. im E-Commerce Fulfillment.
Value Added Services: Beispiele für die Mehrwertdienste
Unter Value Added Services fallen Mehrwertdienstleistungen, die über Transport, Umschlag und Lagerprozesse hinausgehen und z.B. von externen Fulfillment Dienstleistern angeboten werden. Damit liefern sie ihren Auftraggebern umfangreiche Services entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Value Added Services sind sehr vielfältig. Als Bestandteil der Fulfillment Dienstleistungen beinhalten die VAS sowohl produktorientierte als auch prozessorientierte Leistungen, um Mehrwert für den Kunden zu erzeugen.
Beispiele für produktorientierte Value Added Services:
- Umpacken/Verpacken
- Produktveredelung
- Abfüllen
- Reparatur
- Montage/Demontage
- Qualitätskontrolle
Beispiele für prozessorientierte Value Added Services:
- Etikettierung
- Konfektionierung
- Kommissionierung
- Retourenmanagement
- Zollabwicklung
- Regalservice
- Call Center Service
- Same Day Delivery
Welche VAS der Fulfillment Dienstleister übernimmt, hängt von den Anforderungen des verkaufenden Unternehmens ab. Die Leistungen werden immer genau auf diese Anforderungen zugeschnitten und in einem Vertrag festgehalten.
Ziele der Value Added Services
Übergreifendes Ziel aller Value Added Services ist es, sich im Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern zu behaupten und im besten Fall durch Alleinstellungsmerkmale bei den potenziellen Käufern zu punkten. Das schafft:
- einzigartigen Kundennutzen
- Stärkung der Kundenbindung
- Erhöhung der Kundenzufriedenheit
- zusätzliche Einnahmen
- Gesamtdienstleistungen mit größtmöglichem Kundennutzen
In der Detailbetrachtung können die Ziele jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Das ist sehr stark von den Anforderungen des beauftragenden Unternehmens und den damit zusammenhängenden VAS Leistungen abhängig.
Einige Beispiele für Ziele der VAS:
Erhöhung des Warenkorbwerts: Das kann u.a. durch die Bildung von Sets geschehen. So kaufen die Kunden auch Produkte, die sie ohne das Set-Angebot nicht genommen hätten. Die Set-Bildung hat auch den Vorteil, dass der Preisvergleich zur Konkurrenz erschwert wird.
Margen-Optimierung: Die Erträge des beauftragenden Unternehmens können bspw. durch Optimierungen der logistischen Abläufe gesteigert werden.
Wettbewerbssituation verbessern durch Produktveredelungen/Produktindividualisierungen: Das führt bei Kunden zu einer geringeren Preissensibilität, geringeren Retourenquoten und einer geringeren Vergleichbarkeit mit den Angeboten der Wettbewerber.